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Selbstverletzendes Verhalten

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Selbstverletzendes Verhalten

Definition:

Selbstverletzendes Verhalten (SVV) bezieht sich auf eine Vielzahl von Handlungen, bei denen eine Person absichtlich und direkt Schaden an ihrem eigenen Körper zufügt, ohne dass eine suizidale Absicht vorliegt. Zu den häufigsten Formen von SVV gehören das Schneiden, Kratzen oder Verbrennen der Haut sowie das Beißen oder Schlagen von Körperteilen.

Ursachen und Risikofaktoren:

Die genauen Ursachen von SVV sind nicht vollständig verstanden, aber es gibt einige Faktoren, die dazu beitragen können, einschließlich psychischer Störungen wie Depressionen, Angststörungen oder Persönlichkeitsstörungen. Andere Risikofaktoren können Traumata, Missbrauch oder Vernachlässigung in der Vergangenheit, niedriges Selbstwertgefühl, schlechte Bewältigungsfähigkeiten und soziale Isolation sein. Eine Theorie von Linehan, Marsha legt nahe, dass Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung SVV als eine Möglichkeit nutzen, um intensive emotionale Schmerzen zu regulieren.

Funktionen von SVV:

SVV kann unterschiedliche Funktionen für die betroffene Person erfüllen. Einige Menschen verletzen sich selbst, um starke Emotionen wie Wut, Trauer oder Angst abzubauen oder um Gefühle der Taubheit oder Dissoziation zu überwinden. Andere nutzen SVV als eine Form der Selbstbestrafung oder als eine Möglichkeit, die Kontrolle über ihren Körper und ihre Umstände wiederzugewinnen.

Diagnose und Behandlung:

SVV kann ein Symptom einer zugrunde liegenden psychischen Störung sein und sollte daher von einem Fachmann, wie einem Psychiater oder Psychologen, beurteilt werden. Die Behandlung kann auf die spezifischen Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten sein und kann Psychotherapie, wie kognitive Verhaltenstherapie (CBT) oder Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), sowie medikamentöse Behandlung und Selbsthilfestrategien umfassen.

Prävention:

Die Prävention von SVV erfordert eine frühzeitige Identifizierung und Intervention bei Menschen, die Anzeichen von psychischen Störungen oder Traumata aufweisen. Schulen, Gemeinden und Familien können unterstützende Umgebungen schaffen, um das Risiko von SVV zu reduzieren. Die Förderung von Bewältigungsstrategien und emotionaler Kompetenz bei Kindern und Jugendlichen kann ebenfalls dazu beitragen, das Auftreten von SVV zu verringern.

Folgen und Prognose:

Unbehandeltes SVV kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen, wie Infektionen, Narbenbildung und in schweren Fällen sogar zum Tod durch unbeabsichtigte Selbstverletzung. Mit angemessener Behandlung und Unterstützung können Menschen, die an SVV leiden, jedoch lernen, gesündere Bewältigungsmechanismen zu entwickeln und ihr selbstverletzendes Verhalten zu reduzieren oder zu beenden.


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