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Dissoziative Identitätsstörung

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Dissoziative Identitätsstörung

Definition:

Die dissoziative Identitätsstörung (DIS), früher als multiple Persönlichkeitsstörung bekannt, ist eine psychische Erkrankung, die durch das Vorhandensein von zwei oder mehr unterschiedlichen und relativ dauerhaften Persönlichkeitszuständen oder Identitäten gekennzeichnet ist, die die Kontrolle über das Verhalten des Individuums übernehmen. Dies wird oft begleitet von Erinnerungslücken, die über das normale Vergessen hinausgehen.

Symptome und Diagnose:

Die Symptome der DIS können vielfältig sein und umfassen typischerweise Identitätsverwirrung, Amnesie, Depersonalisation und Derealisation. Die Identitäten können unterschiedliche Namen, Vorlieben, Erinnerungen und Verhaltensweisen aufweisen. Die Diagnose wird in der Regel von einem qualifizierten medizinischen Fachmann gestellt und basiert auf den diagnostischen Kriterien, die im Diagnostischen und Statistischen Handbuch für Psychische Störungen (DSM-5) festgelegt sind.

Ursachen:

Die genauen Ursachen der DIS sind nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass sie in der Regel auf extremen emotionalen, physischen oder sexuellen Missbrauch in der Kindheit zurückzuführen ist. Die Theorie ist, dass die Dissoziation eine Art von Verteidigungsmechanismus ist, der dem Kind hilft, mit dem Trauma umzugehen.

Behandlung:

Die Behandlung der DIS beinhaltet in der Regel eine Kombination aus Psychotherapie, Medikamenten und Selbsthilfestrategien. Die Psychotherapie, auch bekannt als „Gesprächstherapie“, kann helfen, die dissoziativen Zustände zu integrieren und traumatische Erinnerungen zu verarbeiten. Medikamente können verwendet werden, um mit begleitenden Symptomen wie Angst und Depression umzugehen.

Forschung und Kontroversen:

Die DIS ist ein kontrovers diskutiertes Thema in der psychologischen und psychiatrischen Gemeinschaft. Während einige Fachleute ihre Existenz in Frage stellen, betrachten andere sie als eine gültige Diagnose. Forschung in diesem Bereich wird fortgesetzt, um ein besseres Verständnis der Störung und ihrer Behandlung zu erlangen.

Zusammenfassung:

Die dissoziative Identitätsstörung ist eine komplexe und oft missverstandene psychische Erkrankung. Trotz Kontroversen in der Fachwelt, erkennen viele Experten die Störung als eine schwere und deaktivierende Erkrankung an, die wirksame und spezialisierte Behandlungsansätze erfordert.


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