Teil 1 (Chronische Schuldgefühle loswerden: Ursachen und Auswirkungen) lesen Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Selbsthilfestrategien, wie Sie Schuldgefühle überwinden können
Auch, wenn eine Therapie häufig sinnvoll ist, können Sie auch selbst an ihren Schuldgefühlen arbeiten. Ich empfehle jedoch, dies in den ersten Monaten nur parallel zu einer professionellen Begleitung zu tun, da wir selbst nur allzu gut darin sind, uns die Dinge schönzureden und somit eine wirklich tiefe Beschäftigung mit unseren Schuldgefühlen unbewusst vermeiden.
Techniken zur Selbstreflexion und Achtsamkeit
Achtsamkeit kann hilfreich dabei sein, das ständige Grübeln über Schuld und Selbstbestrafung zu unterbrechen und stattdessen einen klaren Blick auf die Realität zu werfen.
Praktische Übung:
* Setzen Sie sich ruhig hin und konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung.
* Beobachten Sie Ihre Gedanken, ohne sie zu bewerten.
* Fragen Sie sich: Sind meine Schuldgefühle gerechtfertigt oder übertrieben?
Schuldgefühle überwinden: praktische Tipps
- Schreiben Sie Ihre Gedanken auf: Oft hilft es, Schuldgefühle zu Papier zu bringen und beim späteren Blick darauf (schon ein paar Tage Abstand können ausreichen), festzustellen, dass diese Schuldgefühle einer objektiveren Betrachtung nicht standhalten können.
- Vergeben Sie sich selbst: Stellen Sie sich vor, ein guter Freund wäre in Ihrer Situation. Wie würden Sie mit ihm umgehen? Würden Sie ihn verurteilen? Oder würden Sie ihm den Rücken stärken? Wenden Sie diesen Prozess auf sich selbst an – Sie sind Ihr bester Freund.
- Setzen Sie Grenzen: Lernen Sie, „Nein“ zu sagen, ohne Schuldgefühle zu empfinden.
Beispiel Herr Beck:
„Herr Beck, schreiben Sie doch mal einen Brief an den kleinen Jonas. Stellen Sie sich ihn vor – vielleicht als Achtjährigen oder Zehnjährigen. Schreiben Sie ihm, dass es nicht seine Schuld war, dass Ihre Mutter unglücklich war. Schreiben Sie ihm, dass er ein absolut liebenswerter Junge ist und er nichts falsch gemacht hat. Versuchen Sie, ihm auf diesem Wege das an Ressourcen zu geben, die er damals gebraucht hätte.“
Eine Woche später bringt Herr Beck den Brief mit. In der Sitzung liest er ihn vor. Seine Hände zittern leicht, und seine Stimme ist unsicher, aber er schafft es, die Worte laut auszusprechen:
„Hey Kleiner,
du bist ein Kind, und zwar ein megatolles Kind! Ich liebe alles an Dir: deinen Humor, Deine Kreativität, Deine Intelligenz und Dein liebevolles Wesen. Und Du bist nicht verantwortlich dafür, wie sich Deine Mutter fühlt. Sie meckert häufig an Dir rum und sagt Dir immer wieder, dass Du egoistisch und undankbar bist, dass Du sie verletzt hast. Aber das war nicht wahr. Das, was sie Dir vorgeworfen hat, hatte nichts mit Dir zu tun. Sie hatte ihre eigenen Probleme, und sie hat Dich dafür benutzt, ihre Wut und Enttäuschung loszuwerden, indem sie bei Dir ein Schuldgefühl auslöste. Aber das war nicht fair, Jonas. Das war niemals Deine Schuld. Du bist genauso gut, wie Du bist!“
Herr Beck hält inne, um sich zu sammeln. Seine Stimme bricht leicht, als er weiterspricht:
„Ich weiß, dass Du dachtest, wenn Du nur alles richtig machen würdest, dann würde Mama glücklich sein. Aber die Wahrheit ist: Es hätte nichts geändert. Du hast so oft versucht, alles perfekt zu machen – in der Schule, zu Hause, bei jedem kleinen Ding, das Du machtest. Aber ihre bescheuerte Unzufriedenheit hatte nichts mit Dir zu tun. Du hast Dir so viel Mühe gegeben, Jonas. Du hast alles getan, was ein Kind tun kann, und sogar noch mehr. Du warst ein guter Junge. Du bist immer noch gut. Und während ich dies schreibe, steigen in mir Tränen der Rührung und der Liebe auf.“
Er schweigt kurz, atmet tief durch und liest dann weiter:
„Du brauchst Dich nicht so anstrengen, um geliebt zu werden. Du brauchst Dir die Liebe nicht zu verdienen, denn Du bist so gut, wie Du bist – und absolut liebenswert. Und wenn Deine Mutter ihre Liebe nicht zeigen kann, dann ist das kein mütterliches Verhalten! Du musst Dich nicht immer entschuldigen. Mach Fehler! Sag Nein! Das ist Dein Recht. Und selbst wenn Mama sagt, dass Du sie enttäuscht hast – das stimmt nicht. Das war ihr Schmerz, Kleiner. Nicht Deiner.“
Nachdem er den Brief vorgelesen hat, legt Herr Beck ihn zitternd auf den Tisch und sieht mich an. Seine Augen sind feucht. „Ich wusste gar nicht, dass ich so viel aufgeschrieben habe. Aber es war wie … wie etwas, das ich schon immer sagen wollte, aber nie konnte. Und jetzt konnte es endlich fließen. Wahrscheinlich haben wir in den Stunden vorher die Flasche entkorkt …“, schmunzelt er
Reflexion nach der Übung
Ich nicke verständnisvoll. „Wie fühlen Sie sich denn jetzt, nachdem Sie Ihrem jüngeren Ich das alles gesagt haben?“
Herr Beck überlegt einen Moment. „Einerseits traurig. Es tat weh, das alles noch einmal zu durchleben. Aber auf der anderen Seite … Ich glaube, es ist das erste Mal, dass ich mich wirklich davon lösen konnte. Als hätte ich mir selbst erlaubt, das nicht mehr mit mir herumzutragen.“
Das Schreiben und Vorlesen des Briefes waren für Herrn Beck ein entscheidender Schritt in der Therapie. Indem er seinem jüngeren Ich Mitgefühl entgegenbrachte, konnte er beginnen, die tief verwurzelten Schuldgefühle zu entkoppeln – von sich selbst und von der Verantwortung, die als Kind auf ihn geladen wurde. Es war der Anfang eines neuen Verständnisses: Er war nicht schuld. Und er hat das Recht, sich von dieser Last zu befreien: falsche Schuld ablegen, echte Verantwortung annehmen.
Wie man mit Selbstvorwürfen umgeht
Selbstvorwürfe sind wie ein innerer Kritiker, der niemals schweigt. Doch dieser Kritiker kann konfrontiert werden:
- Stellen Sie seine Aussagen infrage: „Stimmt das wirklich, was der innere Kritiker mir vorwirft?“ Indem Sie diese Frage ehrlich beantworten – in den allermeisten Fällen dürfte die Antwort „Nein“ lauten – können Sie Schuldgefühle überwinden.
- Seien Sie freundlich zu sich selbst: Reden Sie mit sich, wie Sie mit einem Freund reden würden. Ja, es ist häufig anstrengend und bedarf einiger Übung, weil viele Menschen es gewohnt sind, mit sich selbst hart und schroff umzugehen. Aber die Mühe lohnt sich!
Die Auswirkungen von chronischen Schuldgefühlen auf das psychische Wohlbefinden
Dass Schuldgefühle unsere Stimmung und unser Selbstwertgefühl beeinflussen können, ist klar. Aber Schuldgefühle können auch ernste psychische Folgen nach sich ziehen.
Zusammenhang zwischen Schuldgefühlen und Aggression
Schuldgefühle und Aggressionen scheinen auf den ersten Blick fast gegensätzliche Emotionen zu sein, doch sie sind psychologisch eng miteinander verbunden. Chronische Schuldgefühle können unter bestimmten Bedingungen Aggressionen hervorrufen, sowohl nach außen, also gegen andere gerichtet als auch nach innen gerichtet, also gegen sich selbst.
Hier zwei mögliche Mechanismen:
- Überforderung und Frustration
Chronische Schuldgefühle können ein enormes emotionales Gewicht haben. Menschen, die sich ständig schuldig fühlen, erleben oft eine innere Überforderung, weil sie:
- versuchen, „alles richtig zu machen“,
- ihre vermeintlichen Fehler permanent analysieren,
- den hohen Anforderungen, die sie an sich selbst stellen, nicht gerecht werden.
Diese Überforderung erzeugt Frustration, die sich in Aggression entladen kann – sei es in Form von Ärger auf andere („Warum erwarten alle so viel von mir?“) oder in Form von Selbstangriffen („Warum schaffe ich es nicht, perfekt zu sein?“).
2. Verdrängte Schuldgefühle als Auslöser von Ärger
Wenn Schuldgefühle verdrängt werden, anstatt dass wir sie bearbeiten, können sie unbewusst als Ärger auf andere projiziert werden. Das funktioniert dann so:
- Die Person erkennt die Schuld nicht bewusst an, weil sie zu schmerzhaft oder schambesetzt ist.
- Stattdessen wird die Schuld als etwas erlebt, das von außen kommt – etwa durch Kritik oder Erwartungen anderer.
- Dies führt zu Ärger auf die „Quelle“ der Schuld, also auf Personen oder Umstände, die die Schuldgefühle ausgelöst haben könnten.
Die Person erkennt die Schuld nicht bewusst an, weil sie zu schmerzhaft oder schambesetzt ist. Stattdessen wird die Schuld als etwas erlebt, das von außen kommt – etwa durch Kritik oder Erwartungen anderer.
Würde man den etwas schwerer anmutenden Weg wählen und die Schuldgefühle überwinden, anstatt sie zu verdrängen, würde man gar nicht in diese Aggressionsfalle tappen können.
Beispiel: Ein Mann, der sich für einen Fehler in seiner Beziehung verantwortlich fühlt, könnte unbewusst wütend auf seinen Partner werden, weil er die Schuldgefühle als ungerechtfertigte Forderung wahrnimmt.
Überforderung und das Gefühl eines schlechten Gewissens
Menschen mit chronischen Schuldgefühlen neigen dazu, sich zu überfordern. Sie fühlen sich ständig verpflichtet, Fehler auszugleichen oder Erwartungen zu erfüllen – selbst dann, wenn diese nur in ihrer Vorstellung existieren.
Beispiel Herr Beck:
„Herr Beck, wie oft sagen Sie ‚Nein‘?“
Er lacht bitter. „Nie. Ich kann nicht ‚Nein‘ sagen. Wenn jemand mich um etwas bittet, habe ich das Gefühl, dass ich es machen muss. Sonst bin ich ein schlechter Mensch.“
Dieses ständige Bedürfnis, Erwartungen zu erfüllen, führt oft zu einem Gefühl der Überforderung. Herr Beck beschreibt, wie er am Wochenende regelmäßig für Freunde kleinere Aufgaben übernimmt, obwohl er selbst dringend eine Pause bräuchte.
„Ich bin am Ende oft so erschöpft, dass ich abends nur noch grüble. Ich fühle mich schlecht, weil ich nichts für mich gemacht habe – aber ich habe gleichzeitig ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas ablehne.“
Chronische Schuldgefühle wirken wie ein Teufelskreis: Das schlechte Gewissen treibt Betroffene an, sich selbst zu überfordern, und die resultierende Erschöpfung verstärkt die Schuldgefühle noch weiter.
Chronische Schuldgefühle und psychologische Störungen
Wenn Schuldgefühle chronisch werden, können sie das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen. Besonders häufig treten folgende Störungen im Zusammenhang mit Schuldgefühlen auf:
1. Depressionen: Schuldgefühle sind ein typisches Symptom depressiver Erkrankungen. Betroffene empfinden sich oft als wertlos und glauben, anderen zur Last zu fallen.
2. Angststörungen: Das ständige Gefühl, etwas falsch zu machen oder nicht genug zu sein, kann zu starker innerer Anspannung und sozialen Ängsten führen.
3. Zwangsstörungen: Besonders bei zwanghaftem Grübeln (z. B. über moralische Entscheidungen) spielen Schuldgefühle eine zentrale Rolle.
Herr Beck beschreibt, wie er regelmäßig in Grübelspiralen gerät:
„Manchmal liege ich abends im Bett und denke über Dinge nach, die Jahre zurückliegen. Zum Beispiel, dass ich in der Schule mal jemanden geärgert habe. Ich frage mich, ob ich ein schlechter Mensch bin und ob ich das jemals wiedergutmachen kann.“
Zusammenfassung und weitere Tipps
Der Weg von Herrn Beck zeigt, dass chronische Schuldgefühle tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben haben können – aber auch, dass man Schuldgefühle überwinden kann. Mit der richtigen Unterstützung, einer bewussten Reflexion und neuen Verhaltensmustern können Sie lernen, sich von diesem emotionalen Ballast zu befreien.
Wichtige Erkenntnisse zum Schuldgefühle überwinden
- Schuldgefühle sind normal: Sie sind ein Teil des menschlichen Gewissens und können uns dabei helfen, Verantwortung zu übernehmen.
- Chronische Schuldgefühle sind belastend: Spätestens, wenn Schuldgefühle überhandnehmen und zum ständigen Begleiter werden, sollten sie ernst genommen werden.
- Heilung ist möglich: Mit psychotherapeutischen Ansätzen, wie der kognitiven Umstrukturierung und Achtsamkeitsübungen, können Sie Schritt für Schritt Schuldgefühle überwinden.
Herr Beck bringt es nach mehreren Sitzungen auf den Punkt:
„Ich habe verstanden, dass ich nicht für alles verantwortlich bin. Und dass es okay ist, auch mal an mich selbst zu denken. Es fühlt sich noch ungewohnt an, aber ich merke, dass ich langsam freier werde.“
Ressourcen und Unterstützung suchen
Der Weg aus den Schuldgefühlen ist oft nicht leicht, aber Sie müssen ihn nicht allein gehen. Folgende Ressourcen können hilfreich sein:
- Psychotherapie: Professionelle Unterstützung durch Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie oder andere Ansätze kann beim Schuldgefühle überwinden helfen.
- Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann entlastend wirken.
- Fachliteratur und Online-Angebote: Bücher und Artikel zu den Themen „Schuldgefühle“ und „Schuldgefühle überwinden“ bieten hilfreiche Impulse für die Selbstreflexion.
Herr Beck hat neben der Therapie begonnen, ein Tagebuch zu führen, in dem er seine Fortschritte festhält.
„Manchmal schreibe ich auf, was ich an diesem Tag gut gemacht habe. Am Anfang fiel mir fast nichts ein, aber inzwischen finde ich jeden Tag etwas.“
Wie man langfristig mit Schuldgefühlen umgeht
Die Arbeit an Schuldgefühlen endet nicht nach ein paar Sitzungen. Um langfristig frei von übermäßigen Schuldgefühlen zu bleiben, sollten Sie:
1. Achtsam bleiben: Beobachten Sie Ihre Gedanken und Gefühle und hinterfragen Sie, ob Ihre Schuldgefühle gerechtfertigt sind.
2. Grenzen setzen: Lernen Sie, „Nein“ zu sagen und Ihre eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen.
3. Sich selbst vergeben: Akzeptieren Sie, dass Sie Fehler machen dürfen – das gehört zum Menschsein dazu.
In einer späteren Sitzung reflektiert Herr Beck:
„Ich habe gelernt, meine Schuldgefühle zu hinterfragen. Ich sage mir jetzt oft: ‚Jonas, das ist nicht deine Verantwortung.‘ Und das hilft wirklich. Es ist wie ein Muskel, den man trainiert.“
Schuldgefühle können eine zerstörerische Kraft sein – oder ein Lehrer, wenn wir lernen, mit ihnen umzugehen. Wie Herr Beck gezeigt hat, erfordert der Weg zur Heilung Geduld, aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass er sich lohnt.
Weiterführende Informationen
- https://dfme-achtsamkeit.com/schuldgefuehle/
- https://www.psychotipps.com/selbsthilfe/schuldgefuehle.html
- https://zeitzuleben.de/schuldgefuhle-uberwinden/
FAQ
Kann ich lernen, „Nein“ zu sagen, ohne Schuldgefühle zu haben?
Ja, das ist möglich – aber es erfordert Übung. Schuldgefühle beim „Nein“-Sagen entstehen oft, weil wir Angst haben, andere zu enttäuschen oder als egoistisch wahrgenommen zu werden. Doch „Nein“ zu sagen, ist ein wichtiger Teil von Selbstfürsorge und setzt klare Grenzen.
Tipps, um Schuldgefühle beim „Nein“-Sagen zu verringern:
• Erkennen Sie an, dass Ihre Zeit und Energie begrenzt sind. Sie können nicht allem und jedem gerecht werden.
• Üben Sie, höflich, aber bestimmt abzulehnen, z. B.: „Das schaffe ich gerade nicht, aber vielleicht ein anderes Mal.“
• Reflektieren Sie nach der Situation: „War mein ‚Nein‘ wirklich falsch, oder war es notwendig, um für mich zu sorgen?“
Mit der Zeit wird es Ihnen leichter fallen, „Nein“ zu sagen, ohne sich schuldig zu fühlen.
Kann Schuld ein positives Gefühl sein?
In gewissem Maße ja. Schuldgefühle sind ursprünglich dazu da, uns auf moralische oder soziale Fehltritte aufmerksam zu machen. Sie helfen uns, Verantwortung zu übernehmen und unser Verhalten zu korrigieren.
Problematisch wird es, wenn Schuldgefühle chronisch oder übermäßig werden, weil sie dann unser Selbstwertgefühl und unsere Handlungsfreiheit beeinträchtigen. Der Schlüssel liegt darin, zwischen gesunden und übertriebenen Schuldgefühlen zu unterscheiden.
Gesundes Schuldgefühl:
• Sie erkennen, dass Sie einen Fehler gemacht haben.
• Sie übernehmen Verantwortung und unternehmen Schritte zur Wiedergutmachung.
Ungesundes Schuldgefühl:
• Sie fühlen sich schuldig für Dinge, die außerhalb Ihrer Kontrolle liegen.
• Sie glauben, ständig alles perfekt machen zu müssen, um geliebt oder akzeptiert zu werden.
Wie kann ich den inneren Kritiker besänftigen, der meine Schuldgefühle verstärkt?
Ihr innerer Kritiker ist oft eine überkritische Stimme, die sich in der Kindheit gebildet hat. Diese Stimme können Sie mit folgenden Methoden beruhigen:
• Den Kritiker erkennen: Machen Sie sich bewusst, wann diese Stimme spricht. Ist sie wirklich Ihre eigene oder spiegelt sie Erwartungen anderer (z. B. Eltern) wider?
• Gegenargumente finden: Stellen Sie die Aussagen des Kritikers infrage, z. B.: „Stimmt das wirklich, dass ich immer alles falsch mache?“
• Eine freundliche Stimme etablieren: Antworten Sie sich selbst mit Mitgefühl, z. B.: „Ich bin nicht perfekt, aber ich gebe mein Bestes – und das ist genug.“
Mit der Zeit wird der Kritiker an Macht verlieren, und Ihre innere freundliche Stimme wird stärker.
Wie lange dauert es, Schuldgefühle zu überwinden?
Das ist individuell unterschiedlich und hängt davon ab, wie tief die Schuldgefühle verwurzelt sind und wie konsequent Sie daran arbeiten. Erste Erfolge können sich schon nach wenigen Wochen oder Monaten zeigen, wenn Sie regelmäßig an sich arbeiten, z. B. durch Achtsamkeit, Selbstreflexion und professionelle Unterstützung.
Für tiefsitzende Schuldgefühle, die aus traumatischen Erfahrungen oder der Kindheit stammen, kann eine längerfristige Therapie notwendig sein. Wichtig ist, geduldig mit sich selbst zu sein und kleine Fortschritte zu feiern.
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