Wie integrieren Sie Ihren inneren Schweinehund und erreichen Ihre Ziele?

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Innerer Schweinehund - Jan Göritz - Heilpraktiker für Psychotherapie, Psychologischer Berater, Psychotherapeut (HeilprG) in Hamburg

Wer schon mal einen Hund als Familienmitglied hatte, weiß, dass man kaum einen Schritt ohne ihn tun kann. Das trifft auch für unseren inneren Schweinehund zu. Er hat uns immer im Blick und lauert permanent – aber nicht wie ein Hund auf Essen, sondern auf unsere innere Schwäche, Ziellosigkeit und Inkonsequenz. Sobald er etwas Diesbezügliches wittert, ist er – zack – zur Stelle und nutzt seine Chance, um uns davon zu überzeugen, dass für unsere Vorhaben auch morgen noch Zeit ist und wir eigentlich aufs Sofa gehören – am besten mit Serie und Pizza.

Jedoch sind wir unserem Schweinehund nicht hilflos ausgeliefert.

Einleitung: Warum Sie Ihren inneren Schweinehund zähmen sollten

„Das war jetzt wirklich die letzte Zigarette“, „Morgen früh geht’s los mit Sport – die Klamotten habe ich schon bereitgelegt“, „Ab morgen ist wirklich Schluss mit Süßigkeiten“ oder „Ich schreibe jetzt das Buch, das ich schon so lange schreiben wollte.“

In Variationen kennen wir alle solche oder ähnliche Ideen, doch nur wenige davon werden wirklich umgesetzt. Warum? „Zu anstrengend“, „Na gut, heute doch noch mal einen Schokoriegel“, „Irgendwie fließt meine Kreativität gerade nicht“ – hallo Stagnation, hallo Schweinehund.

In uns Menschen sind immer mehrere Kräfte aktiv. Zu den stärksten von ihnen gehören häufig die Angst vor Veränderung und ein innerer Drang nach Wachstum. Zwei Kräfte, die offensichtlich gegeneinander arbeiten.

Nun ist es nicht nur für Autos nicht zuträglich, gleichzeitig auf Gas und Bremse zu stehen, uns Menschen kann das richtig krank machen. Und genauso wenig, wie wir uns normalerweise in ein Auto setzen, und nicht losfahren, geben wir Menschen unsere Persönlichkeitsentwicklung auf. Es kommt also darauf an, sich dem Schweinehund zuzuwenden, zu verstehen, dass er keinesfalls ein Feind ist oder gar bekämpft werden muss und ihn schließlich zum Verbündeten zu machen.

Die Natur des inneren Schweinehunds

Innerer Schweinehund – dieser Begriff klingt schon fast niedlich, als wäre es nur ein kleines Haustier, das bisweilen etwas faul auf dem Sofa liegt. Und so falsch ist das gar nicht. Hunde schlafen und ruhen pro Tag ungefähr 14 Stunden. Mindestens das trifft auch auf den Schweinehund zu. Allerdings sind Hunde rasch wach und aktiv, wenn sie etwa Geräusche hören, die auf Essen schließen lassen. Im Gegensatz zu den, sagen wir, lustgetriebenen Hunden, regiert beim Schweinehund die Angst.

Essen interessiert ihn überhaupt nicht. Nein, er wird aktiv, wenn er seine Sicherheit bedroht sieht. Und das ist immer dann der Fall, wenn Veränderungen auf dem Plan stehen. Hier greift dieser innere Schutzmechanismus, der uns vor unangenehmen Dingen bewahren möchte – Anstrengung, Risiko und die Angst vor dem Scheitern werden durch das Thema „Veränderungen“ wach gekitzelt.

Unser Gehirn ist darauf programmiert, Energie zu sparen, wann immer es möglich ist. Da Anstrengung, Angst und Risiko einen erhöhten Energieeinsatz bedeuten, schickt unser Gehirn den Schweinehund ins Rennen. Der liegt dann neben uns auf dem Sofa und schaut uns mit großen Augen an, die sagen: „Ach komm, bleib doch hier sitzen, es ist doch gerade so bequem.“ Mit anderen Worten: „Bleib lieber in deiner Komfortzone, lass alles, wie es ist und lebe deine Alltagsroutine weiter, weiter und weiter …“

Es ist also keine Überraschung, dass er genau dann auf den Plan tritt, wenn wir vor Veränderungen stehen. Sobald wir etwas Neues beginnen wollen – ob Sport, eine berufliche Herausforderung oder gesunde Ernährung – kommt er ins Spiel und flüstert uns ein: „Mach das morgen“, „du hast Zeit“, „es ist doch gar nicht so wichtig.“ Und ehe wir uns versehen, bleiben wir in alten Mustern hängen – hallo Stagnation.

Jedoch hat, wie es eine der Grundannahmen des NLP besagt, jedes Verhalten eine positive Absicht – so auch der Schweinehund. Hätten wir diese Bremse nicht, würden wir uns womöglich durchgehend übernehmen, um dann am Ende auszubrennen. Wichtig ist, zu erkennen, dass Sie das Kommando haben und mit dem Schweinehund ein ausgezeichnetes Team bilden können.

Der atypische Schweinehund

Habe ich den Schweinehund bisher so beschrieben, dass er der Inbegriff von Faulheit zu sein scheint, so ist das nur bedingt richtig. Denn genau genommen ist der Schweinehund der Inbegriff von Komfortzone. Diese ist zwar bei vielen Menschen identisch mit Nichtstun, aber nicht bei allen.

Der atypische Schweinehund kann ruhig schlummern, wenn der dazugehörige Mensch dem tun verfällt. Noch einen Anruf tätigen, noch eine Mail schreiben, noch eine Werbekampagne konzipieren. Wenn der atypische Schweinehund sicher gehen kann, dass der Mensch von seinen Gefühlen – zumeist seinem Schmerz – weit entfernt ist, weil er den Blick vor lauter Tätigkeit gar nicht mehr nach innen richten kann, dann hat er, was er braucht und kann in ungestörter und schmerzfreier Ruhe weiter vor sich hin schlummern.

Die positive Absicht des Schweinehunds

So lästig er auch sein mag – unser innerer Schweinehund hat, wie oben bereits erwähnt, tatsächlich eine positive Absicht. Viele Menschen sehen ihn als zu bekämpfenden Feind und übersehen dabei, dass wir ohne Schweinehund vielleicht wären wie ein Auto ohne Bremsen. Auch keine schöne Vorstellung, oder? Weiter oben habe ich schon beschrieben, dass es auch nicht zielführend ist, Gas- und Bremspedal gleichzeitig zu treten.

Autofahren macht dann Spaß und bringt einen voran, wenn wir Gas und Bremse jeweils dann treten, wenn es sinnvoll ist.

Vielleicht kann man daraus ableiten, dass Leben dann richtig Spaß bringt, wenn wir Leistung erbringen und uns weiterentwickeln können, während der Schweinhund uns da zu Ruhe und Entspannung mahnen darf, wo es im Sinne unserer mentalen und körperlichen Gesundheit ist.

Wann tritt Ihr Schweinehund normalerweise auf den Plan? Wenn ich mir die Schweinehunde meiner Klienten ins Gedächtnis rufe, dann melden sich die Schweinehunde in erster Linie, wenn wir überfordert sind oder uns selbst zu viel Druck machen. Er erinnert uns daran, dass wir nicht immer 120 % geben müssen, sondern manchmal auch 80 % reichen. Er erinnert uns an unseren eigenen Takt, wenn der mal vom Beat der schnelllebigen Welt übertönt wird.

Aber Achtung: aus Angst davor, wir könnten uns verausgaben, neigt er zum gegenteiligen Extrem: Stillstand. Das bedeutet, jegliche Weiterentwicklung ist ausgebremst und unsere schlummernden Talente dürfen sich noch einmal umdrehen. Wenn Sie also erkennen, dass sein Ziel nicht ist, Sie zu sabotieren, sondern eher, Ihnen eine Pause zu gönnen, dann können Sie mit ihm arbeiten – statt gegen ihn. Sie können lernen, seinen Impuls zu schätzen, aber trotzdem die Zügel in der Hand zu behalten. So nutzen Sie die positive Absicht, ohne in der Bequemlichkeit stecken zu bleiben. 

Indem Sie das Gleichgewicht zwischen Ruhe und Tatendrang finden, schaffen Sie es, den Schweinehund in Ihre Pläne zu integrieren – und dabei dennoch Ihre Ziele zu erreichen.

Die Auswirkungen des Schweinehunds auf Ihre Zielverwirklichung

Mussten Sie schon einmal einen unangenehmen Anruf führen, den Sie auf morgen verschoben haben? Wie lange hat es dann letztlich gedauert, bis Sie wirklich zum Telefon gegriffen haben? 5 Tage? 10 Tage? Sie haben gar nicht angerufen? Auf jeden Fall werden Sie festgestellt haben, dass die Hürde zur Handlung fast exponentiell anwächst, wenn man sich nicht direkt überwindet und ins Handeln kommt.

Ein beliebtes Argument des Schweinehunds ist, dass gerade nicht der passende Moment ist: 

  • um mit dem Rauchen aufzuhören
  • um die Beziehung zu beenden
  • um mit dem Sportprogramm zu beginnen
  • um ein Kind zu bekommen
  • um sich selbstständig zu machen

Wahrscheinlich ist kein Moment aus sich heraus der passende – aber Sie können ihn mit Ihrer Entscheidung dazu machen. Das bedeutet, dass Sie lernen, den Einflüsterungen Ihres Schweinehunds – „verschieb die heutigen Sorgen lieber ganz entspannt auf morgen“ – zu widerstehen und selbst die Verantwortung für Ihr Leben zu übernehmen.

Ob die Dinge, die wir in Angriff nehmen, funktionieren, können wir nicht voraussehen, aber eins ist sicher: je häufiger Sie nicht auf den Schweinehund hören, desto mehr ziehen Sie Ihre Ziele in greifbare Nähe.

Der Schweinehund arbeitet gerne mit der Salamitaktik: erst lassen Sie nur einen Tag Sport ausfallen und dann stellen Sie fest, dass Sie bereits seit einem Vierteljahr nicht im Fitnesscenter waren. 

Die sich aus solchen Momenten resultierenden Frustrationen und Selbstzweifel beginnen am Selbstwertgefühl zu nagen. Denn jedes Mal, wenn Sie nachgeben, schwächen Sie Ihr Vertrauen in Ihre eigene Disziplin und Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern. Das Ergebnis? Ihre Motivation sinkt, und die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre Vorhaben überhaupt in Angriff nehmen, wird immer geringer.

Die gute Nachricht ist: Diese Dynamik kann umgekehrt werden. Sobald Sie beginnen, den Schweinehund zu durchschauen und sich bewusst machen, dass es sich bei seinen Botschaften lediglich um Angebote handelt – die Sie annehmen, aber eben auch ablehnen können – können Sie sich bewusst für einen Weg entscheiden. Und mit jeder gemeisterten Situation steigt die Chance, dass Sie Gefallen daran finden, sich für die Herausforderung zu entscheiden.

Strategien zur Integration Ihres inneren Schweinehunds

Integration? Bedeutet das nicht, dem Schweinehund noch mehr Macht zu geben? Mitnichten – es geht immer schief, wenn wir bestimmte Persönlichkeitsanteile ausgrenzen wollen. Das Resultat sind innere Konflikte, die schnell zu chronischer Unzufriedenheit und zu auch äußeren Konflikten werden können. Und: wie oben beschrieben, ist der Schweinehund kein Feind, sondern verfolgt eine positive Absicht für uns. 

Im ersten Schritt ist es wichtig, ihn bewusst wahrzunehmen und zu erkennen, dass es seine Aufgabe ist, uns Angebote zu machen, die zu Faulheit und Prokrastination führen. Wir hingegen haben einen gewissen Weitblick und können die Konsequenzen abschätzen, die Faulheit und Prokrastination nach sich ziehen.

Ob Sie Ihr Studium nicht bestehen, Gebühren zahlen müssen, weil Sie Rechnungen zu spät begleichen oder kein Abendbrot essen können, weil der Kühlschrank leer ist – all das sind Resultate dessen, die Angebote des Schweinehunds nicht ausreichend hinterfragt zu haben.

Besonders leichtes Spiel hat er bei großen Vorhaben. „Zu schwierig“, „zu anstrengend“, „kannst du eh nicht“ und „dauert zu lange“ sind hier beliebte Schweinehund-Argumente. Es kann also hilfreich sein, in kleinen Schritten beziehungsweise erreichbaren Zielen zu denken. „Das ganze Haus putzen? Puh, anstrengend.“ Aber die Vorstellung, nur den Abwasch zu machen, fühlt sich hingegen machbar an.

Aber das wichtigste ist: Seien Sie geduldig und milde mit sich selbst. Der innere Schweinehund ist Teil von Ihnen und wird nicht verschwinden. Jeder kleine Erfolg zählt, und je mehr Sie lernen, dass Sie seine Angebote ablehnen dürfen und Sie derjenige sind, der bestimmt, was Sie möchten, desto weniger Einfluss wird er auf Ihre Entscheidungen haben.

Praktische Tipps zur Motivation und Disziplin

Motivation und Disziplin sind wie zwei Seiten einer Medaille. Während Motivation Ihnen den ersten Schwung gibt, um loszulegen, ist es die Disziplin, die dafür sorgt, dass Sie am Ball bleiben, auch wenn die Anfangseuphorie nachlässt. Doch wie schafft man es, beides in Einklang zu bringen, um den inneren Schweinehund zu überwinden und langfristig dranzubleiben?

  1. Setzen Sie sich klare, messbare Ziele. Anstatt sich vage vorzunehmen, „mehr Sport zu treiben“ oder „produktiver zu sein“, nutzen Sie konkrete und eindeutige Formulierungen. Zum Beispiel: „Ich gehe dreimal die Woche für 30 Minuten joggen.“ Dadurch haben Sie etwas Greifbares vor Augen, das Ihnen hilft, motiviert zu bleiben.
  2. Führen Sie eine To-do-Liste.  Schreiben Sie auf, was Sie erledigen möchten, und haken Sie die Dinge ab, sobald sie erledigt sind. Das Erfolgserlebnis, etwas abzuschließen, wirkt motivierend und stärkt Ihre Disziplin. Beginnen Sie mit einer leichten Aufgabe, um den Einstieg zu erleichtern.
  3. Die „5-Minuten-Regel“: Wenn Sie merken, dass Sie eine Aufgabe vor sich herschieben, sagen Sie sich: „Ich mache das jetzt nur für fünf Minuten.“ Meistens bleibt man dann doch länger dabei, weil der erste Schritt oft der schwierigste ist. Aber selbst wenn nicht, haben Sie zumindest für fünf Minuten an der Aufgabe gearbeitet,- und das ist besser als gar nichts.
  4. Routinen schaffen ist eine weitere Strategie. Je mehr etwas zur Gewohnheit wird, desto weniger Energie braucht es, um es durchzuziehen. Planen Sie bestimmte Aufgaben immer zur gleichen Zeit, so werden sie irgendwann fast automatisch ablaufen, ohne dass Sie sich jedes Mal aufs Neue motivieren müssen.
  5. Feiern Sie Ihre Erfolge – auch die kleinen. Oft sind wir zu streng mit uns selbst und erkennen nicht an, was wir bereits erreicht haben. Sich selbst Anerkennung zu geben und kleine Erfolge zu feiern, stärkt Ihre Motivation und gibt Ihnen den Antrieb, weiterzumachen.

Die Rolle von Selbstverantwortung im Umgang mit dem Schweinehund

Selbstverantwortung ist der Schlüssel, wenn es darum geht, den inneren Schweinehund zu zähmen. Denn am Ende sind Sie die Person, die entscheidet, ob Sie einer Ausrede nachgeben – das Angebot des Schweinehunds annehmen – oder aktiv werden. Selbstverantwortung bedeutet, die Kontrolle über Ihre eigenen Entscheidungen zu übernehmen und nicht die Schuld bei äußeren Umständen oder anderen Menschen zu suchen. Der Schweinehund wird oft als ein Gegner dargestellt, der von außen kommt – aber in Wirklichkeit ist er ein Teil von Ihnen, und damit liegt die Verantwortung bei Ihnen.

Die Angebote des Schweinehunds sind verlockend: „Ich hatte heute einen stressigen Tag“, „Morgen ist auch noch Zeit“ oder „Das Wetter ist schlecht, da kann ich nichts machen.“ Doch diese Ausreden verschieben die Verantwortung von Ihnen weg – und genau hier setzt die Selbstverantwortung an. Sie können lernen, sich diese Ausreden bewusst zu machen und sie als das zu erkennen, was sie sind: Hindernisse, die Sie selbst aufbauen. Selbstverantwortung bedeutet, sich aktiv zu entscheiden, ob man diesen Hindernissen nachgibt oder sie überwindet.

Ein wichtiger Aspekt der Selbstverantwortung ist auch das Reflektieren. Wenn Sie erkennen, dass der Schweinehund Sie mal wieder ausgebremst hat, fragen Sie sich: „Was habe ich getan (oder nicht getan), das dazu geführt hat?“ Diese Reflexion hilft Ihnen, sich über Ihre eigenen Muster klar zu werden und Strategien zu entwickeln, um beim nächsten Mal anders zu handeln. Indem Sie bewusst Verantwortung übernehmen, stärken Sie Ihre Fähigkeit, dem inneren Schweinehund die Macht zu entziehen, statt von ihm kontrolliert zu werden.

Das bedeutet aber auch, sich Fehler zuzugestehen. Selbstverantwortung heißt nämlich nicht, immer alles perfekt zu machen, sondern dass Sie immer einmal mehr aufstehen, als Sie hingefallen sind und zu verstehen, warum Sie gestolpert sind, um daraus für die Zukunft zu lernen.

Wenn Sie Verantwortung für Ihre Entscheidungen übernehmen, haben Sie auch die Macht, Veränderungen vorzunehmen – und den Schweinehund auf eine konstruktive Weise zu integrieren.

Werkzeuge und Hilfsmittel zur Zielverwirklichung

Wenn es darum geht, Ihre Ziele zu erreichen, sollten Sie keinesfalls Ihrem Schweinehund Ihre Selbstverantwortung zum Fraß vorwerfen. Stattdessen gibt es einige gute Möglichkeiten, um zu gewährleisten, dass Sie auf Ihrem Weg bleiben. Ein wirklicher Wille zur Veränderung ist natürlich die Grundlage für alle neuen Verhaltensweisen. Jedoch halte ich Willenskraft nicht für das Allheilmittel,- wie jede Kraft lässt nämlich auch Willenskraft irgendwann nach.

Deswegen halte ich es für wichtig, zusätzlich noch auf Methoden zu setzen, die Sie in Struktur und Motivation unterstützen:

  1. Die SMART-Methode – Diese Technik hilft Ihnen, Ihre Ziele klar zu definieren und realistisch zu planen. „SMART“ steht für spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Wenn Sie sich z.B. vornehmen, „mehr Sport zu treiben“, klingt das vage und wenig motivierend. Ein SMART-Ziel wäre dagegen: „Ich möchte innerhalb der nächsten drei Monate dreimal pro Woche für 30 Minuten laufen gehen.“ Solche Ziele sind klar und greifbar, und das erleichtert es, dranzubleiben.
  2. Zeitmanagement-Tools wie digitale Kalender oder Apps zur Aufgabenplanung können ebenfalls enorm helfen. Beliebte Tools wie „Trello“, „Todoist“ oder „Microsoft To Do“ erlauben Ihnen, Aufgaben zu priorisieren und Deadlines festzulegen. Indem Sie Ihre täglichen oder wöchentlichen Aufgaben strukturiert und visuell vor sich sehen, fällt es Ihnen leichter, den Überblick zu behalten und Fortschritte zu erkennen.
  3. Ein weiteres starkes Hilfsmittel zur Überwindung des Schweinehunds ist die Pomodoro-Technik. Hierbei setzen Sie sich für 25 Minuten intensiv mit einer Aufgabe auseinander, bevor Sie eine kurze Pause einlegen. Diese Methode hilft besonders, wenn Sie merken, dass Sie mit einer Aufgabe zögern oder sich schwertun, anzufangen. Die kurzen, intensiven Arbeitseinheiten schaffen Fokus und helfen, Prokrastination zu vermeiden.

Zusätzlich können Sie auf Belohnungssysteme setzen. Unser Gehirn liebt es, für Anstrengungen belohnt zu werden. Ein einfaches System könnte sein, dass Sie sich nach Erreichen eines kleinen Ziels mit etwas belohnen, das Ihnen Freude bereitet – sei es ein gutes Essen, ein entspannter Abend oder eine kleine Shoppingtour. Solche positiven Verstärkungen sorgen dafür, dass Sie motiviert bleiben und auch schwierige Aufgaben in Angriff nehmen.

Sie sehen – der Schweinehund ist kein unbezwingbarer Gegner, er ist gar kein Gegner. Es kommt darauf an, zu erkennen, dass wir selbst entscheiden, ob wir dem Schweinehundeblick nachgeben oder ihn ins Körbchen schicken, bis wir Zeit haben, uns um den Schweinehund zu kümmern.

Wenn wir uns dann noch der richtigen Werkzeuge bedienen, wird die Zielverwirklichung nicht nur einfacher, sondern auch effektiver. Es geht darum, Strukturen zu schaffen, die Ihnen helfen, Ihre Motivation und Disziplin langfristig aufrechtzuerhalten.

Fazit: Der innere Schweinehund als Herausforderung und Chance

Der innere Schweinehund mag auf den ersten Blick wie ein ständiger Gegner erscheinen – ein Hindernis, das uns immer wieder von unseren Zielen abhält. Doch bei genauerem Hinsehen erkennen wir, dass er nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance darstellt. Der Schweinehund zwingt uns dazu, innezuhalten und unsere Ziele zu hinterfragen: Sind sie wirklich wichtig für uns? Haben wir die richtige Strategie? Und vor allem – sind wir bereit, Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen?

Anstatt den inneren Schweinehund nur als Feind zu sehen, können Sie ihn als eine Art Prüfstein betrachten und ihn als Teil von uns akzeptieren und integrieren. Jedes Mal, wenn Sie es schaffen, ihn in sein Körbchen zu schicken und Ihre Ziele zu verfolgen, stärkt Ihre Willenskraft, Disziplin und Ihr Selbstvertrauen. Es ist nicht immer einfach, sich aufzuraffen und gegen der Bequemlichkeit eine Absage zu erteilen, aber genau hier liegt die Chance zur persönlichen Weiterentwicklung.

Der Schweinehund fordert Sie heraus, sich selbst besser kennenzulernen und die Kontrolle über Ihre Entscheidungen zu übernehmen. Er zeigt Ihnen, wo Sie wachsen können – und das ist oft der erste Schritt zu einem erfüllteren und erfolgreicheren Leben. Letztlich liegt es an Ihnen, ob Sie sich von ihm bremsen lassen oder ihn als Motivation nutzen, über sich hinauszuwachsen.

Weiterführende Informationen

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FAQ

Warum sagt man Schweinehund?

Der Begriff „Schweinehund“ wird häufig verwendet, um innere Widerstände oder die eigene Faulheit zu beschreiben, die uns davon abhalten, bestimmte Aufgaben zu erledigen oder Ziele zu erreichen. Die Herkunft des Begriffs ist nicht ganz klar, jedoch gibt es einige Theorien. Eine verbreitete Erklärung führt den Ausdruck auf die Vorstellung zurück, dass der „Schweinehund“ eine tierische, unzivilisierte Seite in uns repräsentiert, die uns in unseren Vorhaben behindert. 

Im übertragenen Sinne steht der Schweinehund für die inneren Kämpfe, die wir führen, wenn es darum geht, uns zu motivieren oder Disziplin aufzubringen. Diese Metapher zeigt auf, dass wir oft gegen eine Art von „innerem Schweinehund“ ankämpfen müssen, um uns zu überwinden. 

Ein anschauliches Beispiel ist der Montagmorgen, an dem viele Menschen Schwierigkeiten haben, aus dem Bett zu kommen und sich zur Arbeit zu motivieren. Der innere Schweinehund könnte in diesem Moment die Stimme sein, die uns sagt, dass es viel schöner wäre, einfach weiterzuschlafen. Indem wir uns jedoch bewusst mit diesem Gefühl auseinandersetzen und es benennen, können wir lernen, ihm entgegenzutreten und unsere Ziele dennoch zu verfolgen.

Welche Rasse ist ein Schweinehund?

Der Begriff „Schweinehund“ ist in der deutschen Sprache eine umgangssprachliche Bezeichnung, die metaphorisch verwendet wird und nicht auf eine tatsächliche Hunderasse verweist. Vielmehr ist er ein Synonym für innere Widerstände oder negative Gedanken, die uns davon abhalten, unsere Ziele zu erreichen oder unsere Vorhaben in die Tat umzusetzen. Oft wird der „Schweinehund“ personifiziert, um die inneren Kämpfe zu verdeutlichen, die viele Menschen im Alltag erleben, sei es beim Sport, beim Lernen oder bei der Arbeit.

Die Redewendung hat ihren Ursprung in der Vorstellung, dass der „Schweinehund“ ein fauler, behäbiger Begleiter ist, der uns dazu verleitet, unsere Verpflichtungen zu vernachlässigen. Die Herausforderung besteht darin, diesen inneren Schweinehund zu überwinden, um Disziplin und Motivation zu entwickeln. Viele Menschen empfinden diesen Kampf als vertraut und suchen Wege, um ihre Willenskraft zu stärken und die eigene Komfortzone zu verlassen. Praktische Tipps, wie regelmäßige kleine Erfolge oder positive Selbstgespräche, können helfen, den „Schweinehund“ in Schach zu halten und die eigenen Ziele erfolgreich zu verfolgen.

Was ist mein innerer Schweinehund?

Der innere Schweinehund ist eine Metapher für die inneren Widerstände und Ausreden, die uns davon abhalten, unsere Ziele zu erreichen oder notwendige Veränderungen in unserem Leben vorzunehmen. Er repräsentiert die Stimme in uns, die uns dazu verleitet, Bequemlichkeit über Anstrengung zu wählen, und die uns oft dazu bringt, Dinge aufzuschieben oder ganz zu vermeiden.

Dieser innere Widerstand kann in verschiedenen Situationen auftreten, sei es beim Versuch, gesunde Gewohnheiten zu etablieren, sich sportlich zu betätigen oder neue Fähigkeiten zu erlernen. Oft äußert er sich in Gedanken wie „Ich mache das später“ oder „Das ist zu schwer für mich“. 

Um den inneren Schweinehund zu überwinden, ist es hilfreich, sich konkrete Ziele zu setzen und kleine Schritte zu planen. Statt sich von der Größe der Aufgabe überwältigen zu lassen, kann man mit kleinen, machbaren Zielen beginnen. Belohnungen für erreichte Etappen können ebenfalls motivierend wirken. Schließlich ist es wichtig, sich selbst mit Mitgefühl zu begegnen und zu akzeptieren, dass Rückschläge zum Prozess gehören. Indem Sie sich bewusst mit Ihrem inneren Schweinehund auseinandersetzen, können Sie lernen, ihn zu zähmen und Ihre Ziele effektiver zu verfolgen.

Wie überwinde ich den Schweinehund?

Um den inneren Schweinehund zu überwinden, ist es hilfreich, zunächst die eigenen Ziele klar zu definieren. Setzen Sie sich realistische und erreichbare Ziele, die Sie motivieren. Schreiben Sie diese auf und visualisieren Sie Ihre Fortschritte. 

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Schaffung einer positiven Umgebung. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Sie unterstützen und inspirieren. Teilen Sie Ihre Vorhaben mit Freunden oder Familienmitgliedern, die Sie zur Verantwortung ziehen können. 

Zudem ist es sinnvoll, kleine, konkrete Schritte zu planen. Anstatt sich gleich große Veränderungen vorzunehmen, beginnen Sie mit kleinen Gewohnheiten, die leicht in Ihren Alltag integriert werden können. Feiern Sie Ihre Erfolge, egal, wie klein sie erscheinen, um das Selbstvertrauen zu stärken.

Eine Methode, die viele als effektiv empfinden, ist die „5-Minuten-Regel“. Setzen Sie sich das Ziel, eine Aufgabe nur für fünf Minuten zu beginnen. Oft motiviert der erste Schritt dazu, weiterzumachen.

Fragen Sie sich regelmäßig, welche Vorteile es hat, aktiv zu werden, und stellen Sie sich die negativen Konsequenzen vor, wenn Sie es nicht tun. Diese Reflexion kann helfen, den Antrieb zu erhöhen.


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