Wir alle erleben in unserem Leben verschiedene Momente, Situationen und Phasen. Es sind schöne darunter und unangenehme. Erwischen wir mal eine schlechte und für uns unangenehme Phase, neigen wir dazu, nach dem Warum zu fragen. Wir denken, wenn wir wüssten, weshalb wir in dieser Situation sind, wüssten wir auch, wie wir da wieder rauskommen.
Interessanterweise fragt in schönen Momenten kaum jemand nach dem Warum,- die werden einfach angenommen.
In dem Moment, in dem wir beginnen uns zu fragen, warum uns denn das jetzt widerfahren ist, beginnen wir damit, diese Situation oder Phase mit Nachdruck festzuhalten.
Wenn ich in meinem Sitzungen mit einem Klienten an einen solchen Punkt komme, dann arbeite ich gerne mit folgendem Bild:
Sie kommen nach Hause und finden Ihre Lieblingsvase zerbrochen vor. Die Katzen schlafen, Ihre Kinder spielen. Was machen Sie?
Die mit Abstand häufigste Antwort lautet: „ich frage kurz meine Kinder, ob die wissen, was passiert ist und dann repariere ich die Vase“. Nur wenige Menschen scheint es so sehr zu interessieren, WARUM die Vase kaputt ist, dass sie intensivere Untersuchungen einleiten.
Ich denke, dieses Verhalten kann man als normal oder gesund ansehen. Die Situation wird erfasst, angenommen und neu gestaltet.
In größeren Zusammenhängen scheint Menschen das nicht immer so leicht zu fallen. Hängen doch Wünsch, Lebensträume und Karrieren daran und nicht bloß eine Vase.
Doch wie im Kleinen so im Großen: wenn wir nicht anfangen, die neue Situation anzunehmen und zu gestalten, sondern die Situation über das Warum? festhalten, dann sind wir nicht Gestalter sondern Opfer. Deswegen bezeichne ich die Frage „Warum?“ in diesem Kontext auch als Opferfrage.
Wo halten Sie schon zu lange fest? Was könnten Sie ab sofort neu gestalten? Beginnen Sie, werden Sie wieder Chef in Ihrem Leben!
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