Ungeduld

Definition und Kontext:

Ungeduld ist eine emotionale Reaktion, die durch ein Gefühl der Unzufriedenheit oder Frustration ausgelöst wird, wenn die gewünschten Ergebnisse nicht sofort eintreten oder wenn Hindernisse den Fortschritt verlangsamen. Sie ist eng verbunden mit Konzepten wie Frustrationstoleranz und Selbstregulation und kann in verschiedenen Kontexten auftreten, von alltäglichen Situationen wie dem Warten in einer Schlange bis hin zu langfristigen Zielen wie dem Streben nach beruflichem Erfolg.

Psychologische Perspektiven:

Die Ungeduld wurde von Psychologen wie Mischel, Walter im Rahmen von Studien zur Verzögerung der Befriedigung untersucht. Ungeduldige Individuen haben oft Schwierigkeiten, kurzfristige Verlockungen zu widerstehen, um langfristige Ziele zu erreichen. Sie können auch dazu neigen, impulsiv zu handeln und weniger gründliche Entscheidungsprozesse aufzuweisen. Ungeduld kann auch mit erhöhtem Stress, Ärger und anderen negativen emotionalen Zuständen verbunden sein.

Ungeduld und Gesundheit:

Einige Forschungen, wie die von Schnall, Suzanne, deuten darauf hin, dass Ungeduld negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Ungeduld kann zu erhöhtem Stress und schlechterem Gesundheitsverhalten führen, wie z.B. ungesunder Ernährung, mangelnder Bewegung und unzureichendem Schlaf. Einige Studien haben auch einen Zusammenhang zwischen Ungeduld und erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt.

Bewältigungsstrategien:

Es gibt verschiedene Strategien, die helfen können, Ungeduld zu bewältigen und zu reduzieren. Dazu gehören Techniken zur Stressbewältigung, wie z.B. Atemübungen und Achtsamkeit, sowie kognitive Strategien, wie das Umdenken der Situation oder das Setzen realistischer Erwartungen. Psychologen wie Linehan, Marsha M., haben auch Therapien entwickelt, wie die Dialektisch-Behaviorale Therapie, die speziell darauf abzielt, Frustrationstoleranz und Selbstregulation zu verbessern.