Haben und Geben
Während ich in den meisten meiner Blogartikel Themen aus meiner Praxis aufgreife, von denen ich denke, dass sie eine gewisse Allgemeingültigkeit besitzen, hat dieser Artikel seinen Ursprung in mir selbst.
Ich habe seit mehreren Jahren das Ziel, dass ich in jedem Monat mindestens einen Artikel veröffentliche – und während mir ein Thema bisher immer ins Auge sprang, tue ich mich diesen Monat schwer damit, einen Artikel zu schreiben, beziehungsweise überhaupt ein Thema zu finden.
Inhaltsverzeichnis
Mittlerweile haben wir den 24. November,– zeitlich fängt es also langsam an, eng zu werden.
Ich habe drei Artikel angefangen, die sich jedoch genauso hölzern lesen, wie ich mich beim Schreiben gefühlt habe: viel Theorie, Bandwurmsätze, kein roter Faden, keine Klarheit. Kurzum: Mist.
Aber mir ist bei der Gelegenheit ein wichtiger Satz wieder eingefallen.
- Wenn ich wenig Geld habe, dann habe ich eventuell viel Zeit
- Wenn ich wenig Zeit habe, dann habe ich häufig viel Geld.
- Wenn ich keine Idee für einen Artikel habe, kann ich zumindest daraus etwas machen.
Viele Menschen haben ein starkes Mangelgefühl, obwohl sie – wie wir alle – eigentlich reich gesegnet sind.
Die Ursachen hierfür sind sicherlich vielfältig und reichen von dem Werbeslogan „Geiz ist geil“ bis hin zu unendlich vielen Möglichkeiten, sich mit anderen zu vergleichen. Ich denke vor allem an die Sozialen Medien, bei deren Nutzung ich es für wichtig halte, den Bezug zu sich selbst zu behalten. Gemäß dem Zitat von Fjodor Dostojewski:
können Sie sich, wenn Sie bei Instagram, TikTok, Facebook oder einen anderen Netzwerk etwas sehen, von dem Sie denken, dass Sie das bräuchten, folgende Frage stellen:
„Vor fünf Minuten wusste ich noch nicht, dass es diesen Gegensand, Urlaubsort, … gibt. Habe ich es da vermisst?“
Vermutlich lautet die Antwort „Nein“. Und das bedeutet, dass Ihre Stimmungslage nichts mit diesem Gegenstand oder Ort zu tun hat.
Aber wenn wir uns zu sehr darauf fokussieren, was uns vermeintlich fehlt, dann verlieren wir das aus dem Blick, was wir alles haben. Damit wird das Gefühl des Mangels noch zusätzlich verstärkt.
Das, was wir haben und geben können, geht natürlich weit über Geld, Zeit und kreative Ideen hinaus:
- Hilfsbereitschaft
- Liebe
- Mitgefühl und Empathie
- Humor
- Tatkraft
Auch diese Eigenschaften und Gefühle können wir jederzeit mit anderen teilen.
Und das hat mehrere positive Effekte:
- Wenn ich etwas geben kann, stärkt es mein Bewusstsein für Fülle.
- Geben macht glücklich, weil das Belohnungszentrum aktiviert wird
- Menschen, die großzügig sind, haben eine längere Lebenserwartung
- Der Bluthochdruck wird reguliert
Den Blick weiten
Allerdings bedarf es in der Regel einige Disziplin, um den Blick wieder zu weiten, so dass der Mangel immer weniger im Fokus steht.
Denn ein Mangelgefühl zeigt an, dass in unserem Leben etwas nicht stimmt, also verbessert werden sollte, was zur Folge hat, dass wir damit beginnen, nach Lösungen zu suchen, was unseren Fokus auf die (Mangel-) Situation jedoch nur verstärkt.
Die Situation von der anderen Seite betrachten.
Was aber passiert, wenn Sie beginnen, die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten?
Nicht „ich habe kein Geld.“, sondern „wo kann ich meine Zeit sinnvoll einsetzen?“ (siehe meinen Blogartikel „Ich habe keine Zeit. Ich habe kein Geld„)
„Sinnvoll“ bedeutet hier übrigens, dass auch sie am Ende des Tages ein gutes Gefühl haben.
Und seien wir ehrlich: das gute Gefühl ist in den meisten Fällen unser eigentlicher Antrieb.
Und wenn Geben, wirklich glücklich macht, wie die Überschrift des oben verlinken Artikels verspricht, dann könnte das ein Weg zu einem wirklich guten Leben sein, denn glückliche Menschen sind erfolgreicher.
Das bedeutet also in Kurzform:
- Ich erkenne,was ich habe
- Was ich habe, kann ich geben
- Wenn ich gebe, bin ich glücklich
- Wenn ich glücklich bin, bin ich erfolgreicher
„So einfach kann das doch nicht sein“ und andere Abwehrmechanismen
Kein Mensch würde es zugeben, und doch gibt es einige Menschen, die ums Glück unbewusst einen Bogen machen.
Nicht, weil sie nicht glücklich sein wollten, sondern weil sie innerlich blockiert sind.
Da wirken beispielsweise Glaubenssätze wie „ich bin nicht gut genug“.
Mit einer solch destruktiven inneren Programmierung ist ein glückliches Leben natürlich schwer zu erreichen. Vermutlich fühlen sich die Betroffenen wie vom Pech verfolgt oder einfach unfähig.
Gleichzeitig zeigen sich solche Menschen häufig extrem resistent gegen Verbesserungsideen von außen.
Da wird ein Einwand nach dem nächsten aus dem Ärmel geschüttelt, um an der Sicherheit des gewohnten Zustands festhalten zu können.
Melden sich bei Ihnen Gedanken, die Sie davon überzeugen möchten, lieber nicht ausprobieren, ob Geben wirklich glücklich macht?
Wenn ja: welche sind es?
Eine Methode zum Bearbeiten von negativen Glaubenssätzen finden Sie hier
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